Inhalt

Wilma will mehr
Beschreibung des Films und Credits
Elektrikerin, Maschinistin, Obst-Expertin, Optimistin: Wilma ist eine Frau mit vielen Talenten, zahllosen Zertifikaten und palettenweise Enttäuschungen. Bis Ende der 90er-Jahre hat sie im Lausitzer Braunkohlerevier gelebt.
Als aber ihr Mann mit einer anderen Frau splitterfasernackt Spaghetti kocht und ihr der Job im Baumarkt gekündigt wird, verlässt Wilma fluchtartig ihre Heimat Richtung Wien. Mit Mitte 50 muss sie hier quasi bei Null anfangen und landet schnell auf dem Handwerkerstrich. Bald schon repariert sie sich durch den Wiener Speckgürtel, landet in einer linken Bohemian-WG, wird Fachfrau für Reparaturen aller Art und sogar Lehrerin in einer Traditions-Tanzschule. Zwischen Walzer und Elektro-Installationen entdeckt Wilma ein Gefühl, das sie längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung auf etwas Neues. Hineingeworfen in die Unsicherheiten einer Zukunft, in der alles möglich ist, wird Wilma ein anderer Mensch.
Maren-Kea Freese über ihren Film:
Schon lange hat mich die Selbstverständlichkeit beeindruckt, mit der sich Frauen in der Industrie der DDR in technischen Berufen behaupteten. Sie schienen ein anderes Frauenbild zu leben. Wie waren sie und wie ging es ihnen in einer Zeit, in der so viele gewohnte Strukturen wegbrachen?
Aus vielen Gesprächen mit ehemaligen Industrie-Arbeiter*innen aus dem Bergbau der „Energie-Region“ Lausitz über ihre existentiellen Erfahrungen in der Nachwendezeit, Recherchen in der Region und in Wien, das in der Zeit häufig von ostdeutschen Arbeitsmigrant*innen als Fluchtpunkt gewählt wurde, entstand schließlich Wilma, meine Protagonistin und ihre „Forschungsreise in eigener Sache“.
Bei vielen Begegnungen funkelte immer wieder eine elementare und universelle Kraft auf, die ich als „Wilmas Freiheits-Energie“ bezeichne: die Kraft des Einzelnen, etwas zu tun oder auch zu lassen, weiter zu suchen aber sich selbst treu zu bleiben – mit passender Werkzeugtasche oder ohne – aber mit Neugier und einer offenen Haltung den Menschen, der Welt und sich selbst gegenüber.
- BRD 2025, 112 Min.
- Regie:
- Maren-Kea Freese
- Drehbuch:
- Maren-Kea Freese
- Bildgestaltung:
- Michael Kotschi
- Mit:
- Fritzi Haberlandt, Thomas Gerber, Stephan Grossmann, Leonhard Hugger, Xenia Snagowski, Simon Steinhorst, Meret Engelhardt u.a.
- FSK:
- Ohne Altersbeschränkung
Foto und Trailer zum Film
Vorstellungen des Films

Ab Ende Juli in Ludwigsburg geplant