Informationen über den Film
02|2025

Nonkonform
Textinformationen
Mi 12. Februar 2025
19:30 Uhr
Caligari-Kino
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseur Arne Körner statt. Moderation: Christine Schäfer
Wer ist der Herr mit der polierten Glatze und dem markanten Bärtchen unter der Nase? Preußischer Zuchtmeister oder Hitlerparodist? Einer der maßgeblichen Staatsanwälte der jungen Bundesrepublik? Oder einer der schrägsten Nebendarsteller des deutschen Kinos? Die Antwortet lautet: ja!
Wie aber wurde der kleine Dietrich zum großen Kuhlbrodt, zum Oberstaatsanwalt, der Nazis des NS-Regimes verfolgt (damals auch in der Zentralen Stelle in Ludwigsburg), privat aber gern welche spielt?
Der Film nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die dunkeldeutsche Nachkriegsgeschichte, in all den Mief und Muff, die Kleinkariertheit und Gehässigkeit. Kuhlbrodt schäkerte mit R.W. Fassbinder, schrieb ein Drehbuch für Werner Schroeter, drehte eine Episode für Michael Bryntrups Jesus-Epos, vor allem aber ließ er bei Christoph Schlingensief die Sau raus: Er spielte Nazis wie Joseph Goebbels oder verarbeitete Wende-Ossis mit der Kettensäge zu Wurst. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt.
Ein paradoxes, unbeugsames Leben in einem funkelnden Dokumentarfilm! Eine riesige Wundertüte voll seltener Filmausschnitte – und mit dem jazzig-flockigen Soundtrack von Helge Schneider.
BRD 2024, 117 Min.
Regie, Buch: Arne Körner
Kamera: Max Sänger, Elias Müller, Arne Körner
Schnitt & künstlerische Mitarbeit: Andrea Schumacher
Musik: Helge Schneider
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02|2025
Informationen zu den RegisseurInnen

Arne Körner wurde 1986 in Hamburg geboren. Nach einer Bäckerlehre studierte er Film bei Wim Wenders und Robert Bramkamp an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts Paris und absolvierte Werner Herzogs „Rogue Film School“. Körners Kurzfilme wurden auf mehr als 200 nationalen und internationalen Festivals gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. „The Bicycle“, Körners erster abendfüllender Film, feierte seine Weltpremiere auf dem Festival des Films du Monde de Montréal und erhielt den Prix du Jury. Sein zweiter Spielfilm „Gasmann“ feierte seine internationale Premiere auf dem 41. Cairo International Film Festival. Neben seiner Arbeit als Regisseur ist Arne Körner auch immer wieder als Hochschuldozent tätig. 2020 erhielt er ein Wim Wenders Stipendium für seinen neuen Film Kaftans Reise.