Informationen über den Film
10|2024
Riefenstahl
Textinformationen
Di 22. Oktober 2024
17:00 Uhr
Caligari-Kino
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseur Andres Veiel statt.
Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Als Regisseurin schuf sie ikonographische Bilder, ihre ideologische Nähe zum NS-Regime hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch stets zu leugnen versucht. Die Bildwelten ihrer Filme „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist präsenter denn je – und damit auch ihre Botschaft?
Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach - privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.
BRD 2024, 115 Min.
Regie, Buch: Andres Veiel
Bildgestaltung: Toby Cornish
Schnitt: Stephan Krumbiegel, Olaf Voigtländer, Alfredo Castro
Produktion: Sandra Maischberger
Sprecher: Ulrich Noethen
10|2024
Informationen zu den RegisseurInnen
Parallel zu seinem Psychologiestudium absolvierte Andres Veiel eine Regie-Ausbildung am Berliner Künstlerhaus Bethanien, unter anderem bei Krzysztof Kieslowski. An seinen ersten abendfüllenden Dokumentarfilm „Winternachtstraum“ (1992) schloss sich der mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Dokumentarfilm „Balagan“ (1993) an. 1996 drehte er den Dokumentarfilm „Die Überlebenden“, der den Freitod von drei seiner Klassenkameraden thematisiert. Größere Bekanntheit erlangte Andres Veiel mit seinem Kinodokumentarfilm „Black Box BRD“ (2001), in dem er die Biografien des Bankmanagers Alfred Herrhausen und des RAF-Terroristen Wolfgang Grams gegenüberstellte, sowie dem Kinospielfilm „Wer wenn nicht wir“ (2010) über die Vorgeschichte der RAF. Ein weiterer Kinofilm beschäftigte sich 2017 mit dem umstrittenen Künstler Joseph Beuys.
Andres Veiels Arbeitsweise zeichnet sich durch eine intensive, zum Teil mehrjährige Recherche aus. Im Laufe seines künstlerischen Schaffens wurde er für seine Dokumentar- und Spielfilme, für seine Theaterinszenierungen und Autorentätigkeit mit weit über 50 Auszeichnungen geehrt, darunter der Europäische Filmpreis, mehrere Deutsche Filmpreise, der Grimme-Preis und das Bundesverdienstkreuz.