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Komm mit mir in das Cinema - Die Gregors
Beschreibung des Films und Credits
Ein Leben ohne Kino ist möglich, aber sinnlos.
Getreu dieser Devise sind Erika und Ulrich Gregor seit 1957 überall auf der Welt unterwegs gewesen, um ungewöhnliche Filme zu finden und nach Berlin zu holen.
1970 eröffneten sie zusammen mit einigen MitstreiterInnen das Kino Arsenal in Berlin. Fortan zeigten sie vier Mal täglich Filme, Filme, Filme: alte deutsche Filme der Stummfilmzeit, Oberhausener Manifest, neue deutsche Filme der Jungen Autoren, Arbeiterfilme der 68er Bewegung, Filme gegen die Apartheid, Filme über den deutschen Nationalsozialismus, Dokumentarfilme, Spielfilme, Avantgarde-Filme – Filme aus der ganzen Welt. Die meisten dieser Filme konnte man im Deutschland einzig und allein im Arsenal ansehen. Das Kino war nahezu immer voll.
1970 wurden die Gregors vom Berliner Senat mit der Leitung und der Organisation der neu geschaffenen Sektion der Berlinale „Das Internationale Forum des Jungen Films“ beauftragt. Aus heutiger Sicht weiß man, dass das Forum die Berlinale nicht nur gerettet hat, sondern zu dem gemacht hat, wofür die Berlinale weltweit steht: Ein weltoffenes, politisches und künstlerisches Filmfestival.
In einer assoziativen Montage verbinden sich in Alice Agneskirchnners Dokumentarfilm Filmgeschichte, bundesdeutsche und Berliner Zeitgeschichte mit dem heutigen Leben der Gregors, flankiert von den Aussagen vieler Wegbegleiter. Filmemacher und Filmemacherinnen wie Helke Sander, Jutta Brückner, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Rosa von Praunheim, Doris Dörrie, Michael Verhoeven, Edgar Reitz, Alexander Kluge, Gerd Conradt und Volker Schlöndorff erzählen von dem Einfluss, den die Gregors auf sie persönlich hatten und zeichnen so ein lebhaftes Bild der Filmkultur von den 60er- und 70er-Jahren, dem Neuen Deutschen Film bis hin zu internationalen Independent Klassikern.
Mit Archivmaterial und Filmausschnitten aus 40 Filmen wie „The Chelsea Girls“ von Andy Warhol, „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ von Aki Kaurismäki, „Shoah“ von Claude Lanzmann, „Rote Sonne“ von Rudolf Thome oder „Hungerjahre“ von Jutta Brückner spannt der Film einen weiten Bogen, dessen Zentrum Erika und Ulrich Gregor bilden. Mit ihnen unternehmen wir eine Reise durch 70 Jahre Filmgeschichte und erhalten Einblicke in den Alltag dieses bedeutenden Filmpaares, das seit mehr als 60 Jahren verheiratet ist und immer noch jeden Tag zusammenarbeitet – getreu dem Motto von Bertolt Brecht: „Wer noch lebt, sage nicht niemals“.
- BRD 2022, 155 Min.
- Regie:
- Alice Agneskirchner
- Drehbuch:
- Alice Agneskirchner
- Bildgestaltung:
- Jan Kerhart, Ines Thomsen
- Dokumentarfilm
Foto und Trailer zum Film
Vorstellungen des Films

Im Caligari:
Mi 07.09.2022