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DOK-Premiere Dokumentarfilme mit Regisseurgesprächen

Seit 2011 gibt es unsere Reihe DOK Premiere im Kino Caligari. Jeden Monat wird ein aktueller Dokumentarfilm gezeigt. Anschließend diskutieren die Macher mit dem Publikum. Die Bandbreite an Dokfilmen ist bewusst breit gehalten. Dies kommt gut an. Es geht um außergewöhnliche Filme und Themen, über die sich ein Gespräch lohnt. Zu Gast waren sowohl bekannte Filmemacher wie Pepe Danquart, Andres Veiel, Michael Glawogger, Volker Koepp, Christian Frei oder Samir, als auch junge Talente mit ihren Filmen. Manche Filme zeigen wir bereits vor ihrem Kinostart, andere sind sogar Team-Premieren einer Produktion. Kuration und Moderation: Christine Schäfer In Zusammenarbeit mit dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart

Informationen über den Film

06|2025

Foto aus dem Film
Die Möllner Briefe

Textinformationen

Do 26. Juni 2025
19:30 Uhr
Caligari-Kino

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseurin Martina Priessner statt. Moderation: Christine Schäfer

Im November 1992 zerstörten rassistische Brandanschläge in Mölln das Leben von Ibrahim Arslan und seiner Familie. Der 7-jährige Junge überlebte das Feuer, verlor aber auf tragische Weise seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. In der Folgezeit erhielt die Stadt Hunderte von Solidaritätsschreiben, die archiviert wurden und fast drei Jahrzehnte lang in Vergessenheit gerieten. Verwoben mit Ibrahims ergreifender Erinnerungsreise und seinen Begegnungen mit drei Briefschreiberinnen, bilden diese längst vergessenen Botschaften eine eindrucksvolle visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Film begleitet Ibrahim und seine Geschwister und zeichnet ein sensibles Portrait des anhaltenden Traumas, das ihr Leben bis heute prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat Ibrahim einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namik hingegen kämpft immer noch mit den emotionalen Narben der Vergangenheit.

BRD 2025, 96 Min.
Regie, Buch: Martina Priessner
Kamera: Ayse Alacakaptan, Julia Geiss, Ute Freund, Anne Misselwitz

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06|2025

Informationen zu den RegisseurInnen

Foto des Regisseurs/der Regisseurin

Martina Priessner studierte Sozial- und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet als freie Filmemacherin und Autorin in Berlin. Ihr Dokumentarfilmdebüt „Wir sitzen im Süden“ (Das Kleine Fernsehspiel) wurde 2010 im nationalen Wettbewerb des DOK-Filmfestivals Leipzig uraufgeführt und war 2011 für den Grimme-Preis nominiert. Sie erhielt Stipendien von Nipkow, DEFA, Mercator und der Kulturakademie Tarabya. Während eines fünfjährigen Aufenthaltes in Istanbul entstand 2013 der Found-Footage-Film „Everyday I'm Capuling“, der sich mit den Gezi-Park-Protesten in Istanbul beschäftigt. Als IPC-Mercator-Stipendiatin produzierte sie 2015 in Istanbul den Film „650 Wörter“, der sich mit Migration und Sprache auseinandersetzt. Ihr Dokumentarfilm „Die Wächterin“ feierte im Oktober 2020 Premiere im Deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig und wurde mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts ausgezeichnet.