Informationen über den Film
06|2025

Die Möllner Briefe
Textinformationen
Do 26. Juni 2025
19:30 Uhr
Caligari-Kino
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseurin Martina Priessner statt. Moderation: Christine Schäfer
Im November 1992 zerstörten rassistische Brandanschläge in Mölln das Leben von Ibrahim Arslan und seiner Familie. Der 7-jährige Junge überlebte das Feuer, verlor aber auf tragische Weise seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. In der Folgezeit erhielt die Stadt Hunderte von Solidaritätsschreiben, die archiviert wurden und fast drei Jahrzehnte lang in Vergessenheit gerieten. Verwoben mit Ibrahims ergreifender Erinnerungsreise und seinen Begegnungen mit drei Briefschreiberinnen, bilden diese längst vergessenen Botschaften eine eindrucksvolle visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Film begleitet Ibrahim und seine Geschwister und zeichnet ein sensibles Portrait des anhaltenden Traumas, das ihr Leben bis heute prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat Ibrahim einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namik hingegen kämpft immer noch mit den emotionalen Narben der Vergangenheit.
BRD 2025, 96 Min.
Regie, Buch: Martina Priessner
Kamera: Ayse Alacakaptan, Julia Geiss, Ute Freund, Anne Misselwitz
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06|2025
Informationen zu den RegisseurInnen

Martina Priessner studierte Sozial- und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet als freie Filmemacherin und Autorin in Berlin. Ihr Dokumentarfilmdebüt „Wir sitzen im Süden“ (Das Kleine Fernsehspiel) wurde 2010 im nationalen Wettbewerb des DOK-Filmfestivals Leipzig uraufgeführt und war 2011 für den Grimme-Preis nominiert. Sie erhielt Stipendien von Nipkow, DEFA, Mercator und der Kulturakademie Tarabya. Während eines fünfjährigen Aufenthaltes in Istanbul entstand 2013 der Found-Footage-Film „Everyday I'm Capuling“, der sich mit den Gezi-Park-Protesten in Istanbul beschäftigt. Als IPC-Mercator-Stipendiatin produzierte sie 2015 in Istanbul den Film „650 Wörter“, der sich mit Migration und Sprache auseinandersetzt. Ihr Dokumentarfilm „Die Wächterin“ feierte im Oktober 2020 Premiere im Deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig und wurde mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts ausgezeichnet.